Josef Dobretsberger

österreichischer Politiker, Nationalökonom und Gelehrter; Generalsekretär des österr. Bauernbundes 1929/30; Bundesminister für soziale Verwaltung 1935/36; ging während der nationalsozialistischen Ära ins Exil; später Vorsitzender der Demokratischen Union Österreich; Rektor der Universität Graz 1937/38 und 1946/47

* 28. Februar 1903 Linz

† 23. Mai 1970 Wien

Wirken

Josef Dobretsberger wurde am 28. Febr. 1903 in Linz geboren. Er besuchte in seiner Vaterstadt das Gymnasium und studierte Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Wien, an der er im Jahre 1926 zum Dr. jur. promovierte. Nachdem er sich dortselbst im Jahre 1929 als Privatdozent habilitiert hatte, war er in den Jahren 1925 bis 1929 als Assistent am Universitäts-Institut für Staatsrecht tätig. Im Jahre 1931 erhielt er eine a.o. Professur, im Jahre 1934 eine ordentliche Professur für Rechts- und Staatswissenschaft (politische Ökonomie). Im gleichen Jahr wurde er in den Generalrat der Österreichischen Nationalbank berufen.

Politisch gehörte D. der parlamentarischen Gruppe des Bauernbundes an, dessen Generalsekretär er in den Jahren 1929 bis 1930 war. Im Jahre 1935 wurde D. zum Bundesminister für soziale Verwaltung ernannt, doch legte er seinen Ministerposten im Jahre 1936 nieder, weil er gegen die Aufspaltung der Gewerkschaftsbewegung war und statt der einseitigen Bindung des Kabinetts Schuschnigg an die Linie Berlin-Wien eine engere Anlehnung an ...